Elizabeth Pich hatte das Publikum auf ihrer Seite. "Schatz, wo ist denn die Untertitel-Taste?", mit diesen Worten setzte sie auf die Karikatur des sächsischen Zeichners Schwarwel über Politiker und den Dialekt seines Heimatlandes noch eine Schippe drauf – und brachte den vollen Saal damit zum Lachen. Die Entscheidung des Publikums war eindeutig. Mithilfe von TED-Geräten stimmte es ab und brachte der Saarländerin ganz klar die meisten Punkte.
Spontane Zeichnungen

Comiczeichner treten im Battle gegeneinander an
© Bundesrat | Frank Bräuer
Live, spontan und unter Zeitdruck Begriffe aus Politik und Föderalismus in Bilder verwandeln, so lautete die Aufgabe für die Comic-Profis. Vor rund 400 Gästen traten sie in mehreren Runden in einem KO-System gegeneinander an. Die Bandbreite der Begriffe reichte von Wohnungsnot und Wahlplakat bis hin zu Eigenheiten der einzelnen Bundesländer. Das Publikum verfolgte die Entstehung der Zeichnungen live über einen großen Monitor und stimmte in jeder Runde über den besten Comic ab.
Hamburg und Saarland im Finale

Das Siegerbild von Elizabeth Pich
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Durch den Abend führten die Moderatoren Gesa Ufer und Steen Lorenzen. Nach vier Vorrunden und zwei Halbfinalen standen sich Eckart Breitschuh aus Hamburg und Elizabeth Pich aus dem Saarland im Finale gegenüber. In der dritten Runde des Finales entschied die Saarländerin den Wettbewerb dann schließlich für sich. Ihre Interpretation einer berühmten Persönlichkeit aus Schleswig-Holstein (Thomas Mann) überzeugte das Publikum endgültig.
Im Zeichen des Föderalismus

Bundesratspräsident Daniel Günther gratuliert der Gewinnerin Elizabeth Pich
© Bundesrat | Frank Bräuer
Die Veranstaltung war Teil des kulturellen Programms von Schleswig-Holstein im Jahr seines Vorsitzes im Bundesrat. Für Gastgeber Bundesratspräsident Daniel Günther ist die Comic Battle auch eine besondere Möglichkeit, den Föderalismus in Deutschland in den Blick zu nehmen und dessen Vorteile selbstbewusster hervorzuheben. "Mit dem Wettbewerb wollen wir einen kleinen Teil zu einer respektvollen und gestaltungsfreudigen politischen Kultur beitragen", erklärte er in seiner Eröffnungsrede.
Eine Premiere

Ca. 400 Gäste verfolgten das Geschehen und stimmten über die besten Comics ab.
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Die föderale Comic Battle mit Zeichnerinnen und Zeichnern aus allen 16 Bundesländern war eine Premiere. Zwar hatte Schleswig-Holstein bereits 2016 zu einer Comic Battle eingeladen.
Damals traten allerdings lediglich Comiczeichner aus dem norddeutschen Land gegen solche aus Berlin an.
Aus jedem Land eine(r)
Bei der Comic Battle sind angetreten: Naomi Fearn aus Baden-Württemberg, Dominik Wendland aus Bayern, Mawil aus Berlin, Thomas Gilke aus Brandenburg, Julia Dambuk aus Bremen, Eckart Breitschuh aus Hamburg, Kathrin Klingner aus Hessen, Lara Swiontek aus Mecklenburg-Vorpommern, Patrick Wirbeleit aus Niedersachsen, Michel Esselbruegge aus Nordrhein-Westfalen, Katia Fouquet aus Rheinland-Pfalz, Elizabeth Pich aus dem Saarland, Schwarwel aus Sachsen, Alexander von Knorre aus Sachsen-Anhalt, Volker Sponholz aus Schleswig-Holstein und Olivia Vieweg aus Thüringen.